Wohlig warme Kuscheleinheiten, eiskalte Winterspaziergänge und Beschwerden durch die kalte Jahreszeit-nicht nur wir Menschen, auch unsere Haustiere machen die Auf- und Abs dieser Zeit mit. So schön der Winter ist, bringt er doch seine Tücken und Eigenheiten mit sich. Worauf ihr als Hunde- und Katzenhalter*innen in winterlichen Monaten achten solltet und wie ihr euch diese Zeit gemeinsam etwas versüßen könnt, erfahrt ihr in diesem Beitrag.
Friert mein Tier?
Dein Haustier rüstet sich im Normalfall selbst für den Winter! Durch den Fellwechsel und die Unterwolle, die gebildet wird, halten sich Katzen und Hunde warm. Doch auch mit warmem Fell kann dein Tier frieren! Nässe, vor allem, wenn die Unterwolle durchnässt ist, führt dazu, dass dein Haustier schneller friert. Nicht jedes Tier bildet jedoch den natürlichen Wärmeschutz in der kalten Jahreszeit. Vor allem junge, alte und kranke Haustiere leiden unter den kalten Temperaturen besonders, da das Fell hier oft nicht so wärmend wächst bzw. das Erhalten des Wärmehaushalts hier mehr Energie kostet und die Tiere mehr anstrengt. Bei reinen Indoor-Katzen bzw. Tieren, die großteils künstliches Licht gewöhnt sind, kann es auch sein, dass die wärmende Unterwolle nicht ausreichend gebildet wird. Je kleiner Hunde sind, desto schneller frieren sie auch!
Anzeichen dafür, dass dein Hund friert:
- Langsamere Bewegungen
- Zittern
- Eingezogener Schwanz
- Angespannte Haltung und Bewegung
- Häufiges Streifen deiner Beine um Nähe und Wärme zu suchen
- Stimmung: wenn dein Hund weniger fröhlich wirkt als sonst.
- In schweren Fällen: handelt es sich bei einem Hund bereits um eine Hypothermie, also eine Unterkühlung, erkennst du das an erweiterten Pupillen, weit aufgerissenen Augen, einer flachen und schweren Atmung, einer blass bläulichen Mundschleimhaut, Abgeschlagenheit und im Weiteren Koma.
Anzeichen dafür, dass deine Katze friert:
- Kalte Ohren, Pfoten und Schwanzspitze
- Aufhalten in der Nähe von Heizkörpern, Kamin oder vermehrtes Suchen nach Körperkontakt für Wärme
- Zusammengekauert mit aufgeplustertem Fell
- Blaue oder blasse Schleimhaut im Maul
- Zittern
- (fast) dauerhaft geschlossene Augen
- In schweren Fällen: Schwäche, Abgeschlagenheit, flache und erschwerte Atmung, steife Muskeln und im Weiteren Koma sind Anzeichen für eine Unterkühlung.
Durch die angespannte Haltung kann es zu Verspannungen und Schmerzen kommen. Beobachte dein Tier gut, gegebenenfalls eignet sich die kuschelige Wärme drinnen, um Verspannungen bei einer Massage zu lösen. Schwere Unterkühlungen können zu Schäden der Organe führen und im schlimmsten Fall zum Tod. Solltest du ein Tier finden, das solche Symptome zeigt, schau bitte umgehend auf tierärztliche Versorgung!
Ab nach draußen?
Der Winter bietet für Tiere einiges zu entdecken! Prinzipiell gilt, wenn die Tiere gesund sind, Wohlbefinden zeigen und regelmäßig draußen sind, können sie sich durchaus ins Freie begeben bei kalten Temperaturen. Katzen sollten dabei immer die Möglichkeit haben, ins Trockene und Warme zu gelangen. Hast du reine Outdoor-Katzen, sollten sie zumindest einen trockenen und windgeschützten Zufluchtsort haben.
Bei Hunden solltest du die Dauer des Spaziergangs auf das Befinden deines Tieres anpassen. Zeigt dein Hund schnell Anzeichen von Kälte bzw. ist er nicht gesund, sehr jung, alt oder klein, sollten die Spaziergänge häufiger, dafür kürzer ausfallen. Hier könnt ihr euren eigenen Rhythmus finden und beobachten, wie lange es deinem Liebling und dir gut tut. Häufige Pausen bei kalten Temperaturen tun deinem Hund übrigens nicht gut-auch wenn das Ausrasten dazwischen gut gemeint ist, kann dein Tier dabei ganz schön abkühlen und krank werden!
Pfoten und Winter sind ein Thema für sich. Die Kälte kann die Pfoten reizen, genauso wie Streusalz und Splitt. Pflegender Pfotenbalsam kann hier bei Bedarf helfen. Du tust deinem Liebling auch etwas Gutes, wenn du nach dem Freigang die Pfoten mit warmem Wasser abspülst. Der Tastsinn in den Pfoten ist sehr ausgeprägt, dein Tier profitiert davon, wenn es durch die Pfoten viel wahrnehmen kann. Sollten in deiner Umgebung jedoch viel Salz und Splitt gestreut werden bzw. leidet dein Tier im Winter unter rissigen Pfoten, kann über „Booties“, also Tierschuhe, nachgedacht werden. Besprich das im Bedarfsfall mit deinem Tierarzt oder deiner Tierärztin.
Braucht dein Tier einen Wintermantel? Prinzipiell sind Tiere durch die Evolution so geprägt, dass ihr Körperbau und Fell sie gut vor Kälte schützen. Durch Züchtungen, Krankheit, Operationen, sehr junges oder hohes Alter und bei kleinen Tieren ist dieser Schutz jedoch nicht immer gegeben. Zeigt dein Tier schnell Anzeichen von Kälte, kann ein Wintermantel eine wichtige Unterstützung für den Wärmehaushalt und die Gesundheit sein!
Achtung vor Appetit auf Schnee! So schön der weiße Schnee ist, so gefährlich kann er sein, wenn dein Tier ihn gerne frisst. Nicht nur, dass die Kälte des Schnees beim Fressen nicht gut tut, Schnee, Pfützen und Schlamm können eine Herberge für Krankheitserreger und Keime sein! Frisst dein Tier häufig Schnee, erhöht dies das Risiko für Magen-Darm-Erkrankungen, Erbrechen und Durchfall. Also lieber Zungen weg vom Schnee und den Winter anders genießen!
Warm und geborgen-dein Zuhause im Winter
Euer Zuhause bietet gerade bei den kalten Temperaturen Zuflucht, Wärme und Geborgenheit. Richte deinem Liebling eine kuschelige Wohlfühloase, einen Ort, wo er immer hin und es sich bequem machen kann! Das Vermehrte Bedürfnis nach Nähe und Wärme deines Haustiers kann zu schönen Kuscheleinheiten führen. Nehmt euch ausreichend Zeit dafür-schließlich ist der Winter doch auch eine Zeit des In-sich-Kehrens und um Zeit mit den Liebsten zu verbringen. Auch eine wohltuende Massage, die Verspannungen von der Kälte löst, kann das Wohlbefinden deines Tiers steigern und darf gerne Platz haben in eurer quality time.
Schnell kann der Winter und die dadurch eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten zu Langeweile führen. Gibt es ein Spielzeug, das du schon immer mal ausprobieren wolltest? Dann ist jetzt ein guter Zeitpunkt dafür! Sorge für Abwechslung beim Spielen, wechsle die Spielzeuge regelmäßig aus und hänge gerne etwas Spielzeit dran, die du in der wärmeren Jahreszeit sonst für längere Spaziergänge nutzt. Es gibt auch einige lustige DIYs für Haustierspielzeuge, die du ausprobieren kannst. Auch ein kleiner Indoor-Hindernisparcours aus Alltagsgegenständen kann gut unterhalten-der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!
Fazit
Du kennst dein Haustier am besten! Beobachte das Verhalten und Wohlbefinden deines Lieblings im Winter, um gut auf die Bedürfnisse eingehen zu können und Krankheiten im Winter zu vermeiden. Bei all den Gefahren, die im Winter lauern, darf auf die freudvollen Momente nicht vergessen werden. Kannst du auf schöne Erlebnisse im Winter mit deinem Liebling zurückblicken oder fallen dir lustige Reaktionen auf zum Beispiel den ersten Schnee im Jahr ein? Auch das gemeinsame Kuscheln und Zeit im Warmen verbringen kann eure Bindung stärken und tut gut!
Expertentipp:
Ein einfacher, aber guter Trick gegen Langeweile im Winter-probier doch mal verschiedene Alltagsgegenstände aus, die ungefährlich sind für dein Tier zum Spielen. Alles, was raschelt, knistert oder Farben spiegelt kann unglaublich interessant sein und dein Tier gut unterhalten!