Haustiere und psychische Gesundheit – wie wir einander helfen

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Mehr als jeder Dritte in Österreicher hat ein oder mehrere Haustiere. Den Vierbeinern wird nachgewiesen zugeschrieben, dass sie sowohl die körperliche, als auch psychische Gesundheit der Menschen positiv beeinflussen. Nicht nur, dass Haustiere einfach gut tun und die freudigen Begrüßungen das Leben um einiges schöner machen – es ist auch belegt, dass Haustiere erhöhten Blutdruck und Stress zu reduzieren und fit halten. Im Folgenden werfen wir einen genaueren Blick auf die verschiedenen positiven Effekte, die ein Haustier auf unser Leben haben kann:

Stressreduktion

Haustiere können unseren Stresspegel senken. Wenn wir unsere Tiere streicheln, senkt sich unser Blutdruck und der Puls wird ruhiger. Nicht zu vergessen ist das Gefühl, wenn man nach Hause kommt und mit einem Schwanzwedeln oder Schnurren begrüßt wird und einen der liebevoll umsorgte Vierbeiner einfach ganz besonders fühlen lässt und so viel zurückgibt.

Sozialer Kontakt

Haustiere dienen oft als idealer Gesprächsstart mit anderen Menschen. Ob beim Gassigehen, in sozialen Runden oder beim Kennenlernen neuer Leute – hat man ein Haustier, hat man auch ausreichend Gesprächsstoff und die eine oder andere Geschichte zu erzählen, die zum Schmunzeln bringt oder das Herz erwärmt. Zudem helfen insbesondere Hunde dabei, soziale Kontakte beim Spaziergang zu fördern und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Die sogenannte „Ingroup“, also eine Gruppe, zu der man sich zugehörig fühlt, trägt hier ein wesentlich Teil dazu bei. Ob HaustierhalterInnen allgemein, spezielle Tierarten oder Rassen – es gibt viele Gruppierungen, zu denen man sich mit Haustier zugehörig fühlt und Anschluss knüpfen kann.

Einfluss auf die Psyche

Tiere hören zu und kommentieren nichts. Deshalb sind sie für uns Menschen oft ein Gesprächspartner und wir vertrauen dem Tier Sachen an, über die wir mit anderen nur schwer reden können. Dieses Reden ohne Bewertung öffnet einen Raum für Gefühle, die sonst vielleicht unausgesprochen bleiben würden.

Körperlich fit

Haustiere, insbesondere Hunde, motivieren zu regelmäßiger Bewegung und fördern dadurch die körperliche und geistige Gesundheit. Die vielen Spaziergänge lassen sich auch super mit eigener Fitness verbinden und halten so langfristig gesund und fit.

Struktur/Routine

Tier können durch Spaziergänge, regelmäßiges Füttern, schlafen oder spielen Struktur bzw. auch Routine in den Alltag bringen und dadurch ein Gefühl der Verantwortung erzeugen und die Lebensfreude erhöhen. Damit organisieren sie also auch ein bisschen unseren Tag für uns mit.

Kindliche Entwicklung

Haustiere fördern bei Kindern frühzeitig Verantwortungsbewusstsein. Der Umgang mit den Tieren stärkt ihre Sensibilität und hilft ihnen, die Natur und Tiere später im Leben zu schätzen. Darüber hinaus entwickeln sie emotionale Kompetenzen wie Freundschaft, Loyalität und Trauerbewältigung. Das Haustier urteilt nicht, hört zu und kann als ein vertrauter Begleiter wirken und Ruhe schenken.

Natürlich kann sich kein Kleinkind um einen Welpen kümmern – als Elternteil bist du der primär Verantwortliche:r für das Haustier und dessen Gesundheit und Wohlbefinden. Dabei ist noch wichtig zu erwähnen, dass du dir bei der Auswahl deines Haustieres Zeit nehmen sollst, um das am besten zu deiner Familie passende Tier zu finden. Katzen können treue Begleiter für Kinder sein, aber nicht jede Katze kuschelt gern mit Kindern.

Patrick Tiefenbach

Expertentipp:

Im Umkehrschluss müssen wir uns dessen bewusst sein, dass wir eine Verantwortung gegenüber den Tieren haben. Haustiere sind ebenso Lebewesen mit Bedürfnissen und auch ihr körperliches und mentales Wohlbefinden zählt. Mit einem Haustier kommen auch viele Verpflichtungen und Verantwortung. Auch das Tier möchte versorgt, freudig begrüßt und geliebt werden – es ist also ein Geben und Nehmen.