Schokoladenvergiftung bei Hund und Katze

Schokolade ist nach wie vor eine der häufigsten Ursachen für Vergiftungen bei Hund und Katze. Gerade zur oft süßen Adventszeit ist es wichtig, als Tierliebhaberin oder -liebhaber bei diesem Thema sensibilisiert zu sein. Schokolade birgt nämlich eine große Gefahr für unsere Lieblinge. Und dafür reichen bereits geringe Mengen aus.

Unseren Tieren entgeht natürlich nicht mit welchem Genuss wir uns auf die Schokolade stürzen. Schon ist die Neugier des Tieres geweckt und in einem unachtsamen Moment ist selbst für das bravste Tier die Versuchung oftmals zu groß, um zu widerstehen.

Giftig sind für unsere Vierbeiner die sogenannten Methylxanthine. Das Methylxanthine Theobromin ist im Kakao enthalten. Noch gefährlicher ist sogar das uns allen bekannte Methylxanthine Koffein.

Die Vergiftung kann sich auf verschieden Arten zeigen. Als erstes Vergiftungsanzeichen bemerkt man häufig eine beginnende Unruhe, hecheln und zittern des Tieres, gefolgt von Magen-Darm-Problemen wie Erbrechen und Durchfall. Abhängig von der aufgenommenen Menge kann es dann auch zu Gleichgewichtsproblemen, Herzrhythmusstörungen und Krampfanfällen wie bei einem Epileptiker kommen. Diese können dann leider auch zum Tod des Tieres führen.

Es kann im oft stressigen, täglichen Leben einfach passieren, dass ein Hund die Schokolade dem Herrchen oder Frauchen wegschnappt. In diesem Fall muss schnell richtig reagiert werden.

Die Stärke der Symptome hängt davon ab wieviel Methylxanthine im Verhältnis zum Gewicht des Tieres aufgenommen wurde. Die Menge in unseren Lebensmitteln ist dabei sehr unterschiedlich und stark vom Kakaoanteil abhängig. Im Notfall hilft die Tierärztin oder der Tierarzt Tierbesitzerinnen und -besitzern sofort weiter. Alternativ findet man im Internet und in Zukunft auch in der CONANI App sogenannte Schokoladenvergiftung-Rechner. Hier wird das Gewicht  eingegeben und die geschätzte Menge der jeweiligen Schokolade bzw. des Kaffees. Das dient einer ersten Einschätzung, wie gefährlich die Lage ist.

In den meisten Fällen kommt man nicht um den Besuch der Tierarztpraxis herum. Es gibt leider kein Gegenmittel gegen diese Wirkstoffe. Es ist also sehr wichtig die Substanzen sofort wieder aus dem Körper zu schleußen. Da sich Futter bei unseren Hunden bis zu zwei Stunden noch im Magen aufhält, wird als erste Maßnahme durch tiermedizinische Fachkräfte meistens Erbrechen ausgelöst. Giftstoffe, die bereits im Darm sind, werden durch die Gabe von Aktivkohle gebunden. Sonst können nur noch die auftretenden Symptome behandelt werden.

Dr.med.vet. Alexander Krischak

Expertentipp:

Es ist sehr wichtig zu verstehen, dass auch schon die Aufnahme von kleinen Mengen der Gesundheit unserer Tiere schadet. Es gibt jedoch leckere Alternativen für unsere Lieblinge in Tierbedarfsgeschäften. Schokolade gehört definitiv nur mit den Mitmenschen geteilt.